VDRJ Regio-Treff-West – Köln ist ein Gefühl

Foto: Martin Wein

Dank der Initiative von Martin Wein gab es nach langer Zeit wieder einen Regio-Treff-West der VDRJ. Wir durften zu Gast sein bei Köln Tourismus.

von Rüdiger Edelmann

Geschäftsführer Dr. Jürgen Amann stellte uns beim Treffen im Stammhaus von Köln Tourismus, mit Bestblick auf den Dom, die neue Tourismus-Strategie für die Stadt vor, die in Pandemiezeiten entwickelt worden war. Er hatte seine Tätigkeit in Köln im Februar 2020 aufgenommen. Kaum da, wartete eine Pandemie und in Folge mehrere Lockdowns. Er selbst sagt, dass dieses neue Konzept ohne die Pandemie vermutlich noch nicht fertig wäre. Aber es ist fertig und wir bekamen einen Einblick in die Gedankengänge und Strategiehintergründe.

Das Visit Köln – Schaufenster in der Adventszeit – Foto: Rüdiger Edelmann

Neue Tourismus-Strategie

Städtereisen gehen immer, war bis zur Corona-Pandemie eine gern genommene Aussage, auch wenn sie en Detail sicher nicht immer richtig war. Im Trüben fischen kann jeder, mehr oder weniger erfolgreich. Die Kölner wollten es genau wissen und Jürgen Amann stellte Thesen und Absichten mit sichtlicher Überzeugung vor:

Wir wollen ausgewählte Zielgruppen ansprechen, die zu Köln passen und die wir auch im Wettbewerb mit anderen von uns überzeugen können. Nach einer Sinus-Analyse wenden wir uns dazu an Menschen aus dem postmateriellen und dem expeditiven Milieu. Erstere haben ein gutes Einkommen, sind konsumfreudig, aber leben nicht nach dem Motto „Nach mir die Sintflut“. Sie favorisieren nachhaltige Produkte, regionale Spezialitäten und authentische Erlebnisse. Die Expeditiven sind ein wenig jünger. Das ist die kreative Avantgarde und gesellschaftliche Elite von morgen, die wir heute schon im Belgischen Viertel oder in Ehrenfeld finden. Workation ist ein Schlagwort für den Lebensstil dieser Gruppe. Beide Zielgruppen sind zudem sehr kulturaffin.

Aus den vorgestellten Thesen entwickelte sich eine intensive Diskussion, die von Overtourism (Amann: Hat es in Köln eigentlich nie gegeben), über Köln als Flusskreuzfahrtstadt mit verbesserungswürdiger Hafeninfrastruktur, bis hin zum wichtigen Argument, dass das „Hätz“ vieler Besucher ebenso „för Kölle schlät“ wie bei vielen Einheimischen. Wie sagte Amann:

Köln hatte auch bei vorigen Besuchen auf mich immer sehr lebendig gewirkt. Die Stadt ist eine Drehscheibe Westeuropas mit Anschluss an alle wichtigen Verkehrsadern. Es ist aber eine Schönheit auf den zweiten Blick.

Zimmerschmuck im Motel One am Kölner Neumarkt – Foto: Rüdiger Edelmann

Von Dresden nach Köln

Die VDRJ-Mitglieder, die an unserer Hauptversammlung 2018 in Dresden teilnahmen kennen Jürgen Amann bereits. Er war zu dieser Zeit Geschäftsführer von Dresden-Elbland, der Marketingorganisation der Stadt Dresden. Zum Vergleich aufgefordert nimmt er Bilder zu Hilfe, stellt den erwähnten zweiten Blick auf Köln dem sich sofort aufdrängenden „Canaletto-Blick“ von den Elbterrassen auf Dresden gegenüber. Sich aufdrängende Schönheit vs. Den zweiten Blick? Elbe vs. Dresden? – Am Rhein seien es, so Amann, vor allem die Kölner selbst, die ihre Stadt lebens- und liebenswert machten. Der Wechsel an den Rhein sei ihm, bei aller Sympathie für Dresden, nicht schwer gefallen. Seine drei Kinder seien sofort Feuer und Flamme für den örtlichen Wechsel gewesen. Die fänden Köln cool.

Köln in der Vorweihnachtszeit

Foto: Rüdiger Edelmann

Die versteckten Qualitäten präsentierten sich auch noch nach der Veranstaltung beim Bummel über zwei der vielen Weihnachtsmärkte von Köln. Auch abends um 9 ist in der Innenstadt zwischen Domplatte, Hohe Straße, Schildergasse und Neumarkt noch richtig was los. Darauf ein Kölsch.

Information:

Köln-Tourismus

 

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