VDRJ Columbus Awards auf der ITB

Auch in diesem Jahr zeichnet die Vereinigung Deutscher Reisejournalisten die besten Reisegeschichten und Reportagen mit den VDRJ Columbus Awards aus. Dabei zeichnen sich dieses Mal erste Veränderungen ab im Hinblick auf einen Generationswechsel und auf die Veröffentlichungskanäle der ausgezeichneten Arbeiten. Gleich geblieben ist die hohe journalistische Qualität der eingereichten Bewerbungen.

Autorenpreis

Alle Ausgezeichneten des Autorenpreises hatten bei der Veröffentlichung ihrer Artikel das 30. Lebensjahr noch nicht vollendet. Auch wenn es noch zu früh wäre von einem durchgreifenden Generationswechsel zu reden, muss man konstatieren, dass jüngere Kolleginnen und Kollegen auf dem Vormarsch sind.

In der Kategorie kurz (Texte bis 7.000 Zeichen) geht der Autorenpreis in diesem Jahr an Christoph Piltz für die hintergründige Analyse des Einflusses von Szenetipps und deren Folgen. „Bitte hier entlang“ schildert die dramatische Veränderung einer Berliner Szenebar, nachdem sie ohne eigenes Zutun als Tipp im Bordmagazin einer Airline landete. Der Artikel erschien in „ZeitCAMPUS“.

In der Kategorie der langen Texte (über 7.000 Zeichen) wird Sebastian Erb für seine vergnügliche, hintergründige Reportage über die selbst durchgeführte Vermessung des vermeintlich kürzesten Flusses der Welt ausgezeichnet. Er liefert damit nicht nur Schlaglichter auf ein besonderes Land, die Republik Abchasien, sondern bietet Rückschlüsse auf unsere Gutgläubigkeit gegenüber Informationen, die das Internet anbietet. „Der vermessene Fluss“ ist erschienen in der „taz am Wochenende“.

Theresa Breuer holt sich den Förderpreis für junge Autoren mit ihrer Geschichte über die zaghaft einkehrende Normalität in der irakischen Hauptstadt Bagdad.  „Zwischen Tanz und Teufel“, wurde im „stern“ veröffentlicht.

Radiopreis

Bei den Radiopreisen werden in diesem Jahr erstmalig nur 4 Preise vergeben. Dreimal gibt es Silber für inhaltliche Kategorien, einmal Gold für das beste Radiostück des Jahres.

Der „Goldene Columbus“ geht an Thilo Wagner für seine akustischen Impressionen aus dem portugiesischen Badeort Nazaré, seiner Monsterwellen und deren Surfer sowie der Einschätzung lokaler Fischer über die Wandlung des Ortes. „Denn sie wissen, was sie tun“ ist eine Reportage, die in Deutschlandradio-Kultur“ ausgestrahlt wurde.

Der Preis in Silber für den besten Kurzbeitrag geht an Christiane Zwick für ihr meditatives Stück über „Die Zikaden von Thailand“ (NDR-info, „Zwischen Hamburg und Haiti“).

Silber in der Kategorie „Umwelt und Ethik des Reisens“ gibt es für das reflektierende Feature „Liebe unterm Gefrierpunkt – Im ewigen Eis der Antarktis.“ Die Autoren Michael Marek und Sven Weniger werfen einen Blick auf die Natur, die immer stärker von Kreuzfahrtschiffen angelaufen wird. (Deutschlandfunk – „Sonntagsspaziergang“)

Auch das Stück mit dem höchsten Unterhaltungswert wurde im „Sonntagsspaziergang“ des Deutschlandfunks gesendet. Die Reportage „Alpenländisches Mantra“ von Stefan Schomann beschäftigt sich mit den im Rahmen der „Ötztaler Kulturwochen“ stattfindenden Jodelkurse, die, vielleicht typischerweise, von der Hamburger Volkshochschule veranstaltet werden.

Filmpreis

Die Filmpreise bieten die zweite Überraschung. Zwei der mit Silber ausgezeichneten Filme wurden nicht fürs Fernsehen produziert. Ein Wandel bei den Vertriebswegen?

Silber für den besten Filmtext geht an Jürgen Drensek für seine treffende Beschreibung des virtuellen Karibikparadieses „Tropical Islands“, gedreht für das „Marco Polo Travelmagazine“.

Auch „In zehn Tagen um die Welt mit Christoph Karrasch“ war als reines Webprojekt geplant und produziert. Der Film von Christoph Karrasch und Thomas Niemann fand, wegen seiner außergewöhnlichen Qualität und Innovation, dann doch den Weg ins Fernsehen. Die „Highspeed-Weltreise“ wurde von „n24“ ausgestrahlt.

Silber für Schnitt und Montage gibt es für die BR-Cutterin Ines Seiter und die hintergründig-humorvolle Reise des „Schmidt Max“ zum Lachsfischen nach Irland.

Durchgesetzt hat sich „Kambodscha – durch das Land der Khmer“. „Ein Film, an dem so gut wie alles stimmt“, so die Jury. Die ZDF/arte-Produktion wird mit dem „Goldenen Columbus“ als bester Reisefilm 2015 ausgezeichnet.

Die Columbus-Preise der VDRJ werden jährlich durch namhaft besetzte Jurys vergeben und gehören zu den anerkannten Auszeichnungen für Reisejournalismus in deutschen Medien.

Die Preisverleihung findet
am Freitag, 11. März 2016,
um 17 Uhr
im Raum M1
des Kongresszentrums „CityCube“
im Rahmen der Internationalen Tourismusbörse in Berlin statt.

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