500 Jahre Luther, 500 Jahre Reformation. Martin Luther in Eisenach wird zur Marke und die Marke zum Marketing und Marketing dient ja bekanntlich der Tourismuswerbung. Hätte Martin Luther das verdient? Es gibt den Tourismushype rund um 500 Jahre Reformation. Der schlägt sich sogar in der Figur Luthers als Playmobil-Männchen nieder.
Der Spielzeug-Luther ist bisher das bisher meistgekaufte Luthersouvenir des Reformationsjahres. Und da ist die Auseinandersetzung mit der Person des Reformators. Diese ist vielschichtiger, als man gedacht hat. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass die oberflächliche Auseinandersetzung per gesunder Halbbildung dem Menschen Martin Luther nicht gerecht wird. Und es liegt daran, dass die Geschichte, den Mann mit dem Thesenanschlag nicht nur gebraucht, sondern auch missbraucht hat. Diesem Thema widmet sich die zweite der drei Nationalen Sonderausstellungen.
Luther und die 95 Thesen
Die Reise in Luthers Vergangenheit lohnt sich, denn die Annäherung gelingt. Eisenach und die Wartburg waren die Orte, wo Luther seine Schulzeit verbrachte. Es waren der Ort an dem er nach dem Reichstag von Worms „scheinentführt“ wurde, um, versteckt als Junker Jörg auf der Wartburg, das Neue Testament ins Deutsche zu übersetzen. Auf der Burg zeugt die Lutherstube vom Schaffen, in Eisenach liefern das „Lutherhaus“ und Georgenkirche die Zeugnisse vom Leben des Teenagers Martin und von der inhaltlichen Wortgewalt des Reformators. Ganz ohne Vorkenntnisse zur Biografie Martin Luthers geht das aber auch in der Ausstellung nicht.
Sie setzt ein mit dem Jahr 1517 und seinen 95 Thesen zur Reformation der Kirche. Aber wie war der Weg dorthin?
© aller Fotos: Rüdiger Edelmann
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