Hat die Pandemie zweifelsfrei den Nerven zugesetzt, so ist der Ausflug nach Italien zu ausgefallenem Gelato und dem Sound von Domenico Modugno zum Wohlfühlsound des Sommers 2021 geworden.
von Rüdiger Edelmann
Was Silber-Preisgewinner Manfred E. Schuchmann für den Deutschlandfunk „Sonntagsspaziergang“ gezaubert hat, verfolgte einige Jurymitglieder seit sie den Beitrag hörten.
„Klippen, Schlager, irres Eis“ lautet der Untertitel und darüber schwebt „Nel blu dipinto di blu“, das blauste Blau das die apulische Stadt Polignano a Mare aufbieten kann: Vom Himmelblau zum Adriablau. „Nel blu dipinto di blu“, in Blau gemaltes Blau, so hieß der berühmteste Song, des berühmtesten Sohnes von Polignano, Domenico Modugno. Heute singt ihn die ganze Welt und schreibt „Volare“ drüber. Und darum geht’s, um Sonne, blaues Meer, blauen Himmel und das Blau des Malers Marc Chagall. Das lernen wir beim Autoren. Im Song ist von der Chagall‘schen Farbe die Rede. Das hat der Autor dem Spezialisten entlockt.
Dann gibt‘s da noch das Zentrum von Polignano und die höchste Eisdielendichte pro Einwohner in ganz Apulien. Und da ist die Musik und die Vespa, mit der sich der Autor auf dem Sozius durch die engen Straßen fahren lässt. Das Gelato liefert den Stoff aus dem cremige Träume sind und – das Kopfkino geht an – man hebt ab und fliegt über Polignano, das Denkmal von Domenico Modugno und das Meer, das blauer nicht sein könnte. Volare, Fliegen – und das Wohlfühlgefühl fliegt mit.
Sprachlich auf den Punkt, poetisch möchte ich sagen. Wundervoll montiert und klassisch gemischt. Reisejournalismus nur zum Wohlfühlen. Aber warten wir nicht seit zwei Jahren genau darauf?
Der Beitrag „Volare – Klippen, Schlager, irres Eis “, ausgestrahlt im Juni 2021 im Sonntagsspaziergang des Deutschlandfunks, wurde mit dem Columbus Radiopreis 2021 in Silber für das „Kino im Kopf“ ausgezeichnet. Mehr zum diesjährigen Radiopreis-Jahrgang und der Arbeit der Jury finden Sie hier.
http://www.mediastoria.de/audio/polignano/mikrofon-polignano.html
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