Als Reisejournalist an den Schreibtisch gefesselt zu sein, ist eine besondere Herausforderung. Das bekamen unsere Kollegen und Kolleginnen in den letzten Monaten deutlich zu spüren. Und obwohl viele die Zeit des Lockdowns mit anderen spannenden und kreativen Projekten überbrücken konnten, ist die Freude über die neu gewonnene Reisefreiheit groß. Wir haben erste Eindrücke und Erlebnisse unsere Kolleg*innen zusammengetragen. Und wir freuen uns auf die taufrischen Reportagen und Artikel, die daraus entstehen!
Mit Nicko Cruises auf der „World Voyager“
Herzlicher Empfang in Italien: Toskana und Cinque Terre
Daniel Dorfer, Reiseblogger, fernwehblog.net
Italien im Sommer 2021 – das bedeutet Maskenpflicht im Freien, in der Gastronomie und in den Geschäften. Doch dafür warten viel Platz und Ruhe am Strand, etwa in der Toskana. Es gibt nur kleine Besuchergruppen und einzelne Touristen in Hotspots wie Lucca, Pisa oder Florenz. Erstaunlich leer war auch das sonst so gut besuchte Dörfchen Manarola in der Cinque Terre. Dort spürte man beim herzlichen Empfang in den kleinen Souvenirläden, Bars, Restaurants und Eisdielen ganz besonders, wie sehr man die Besucher und Gäste aus aller Welt vermisst. Hilfe bei der anfänglich recht komplizierten Reiseplanung boten die Seiten des ADAC und der ENIT. Doch kontrolliert wurde weder an den beiden Landesgrenzen noch während der Ausflüge in Italien.
Radreisen in Sachsen und durch die Rhön
Thorsten Brönner, Reiseautor
In den letzten zwei Wochen bin ich auf individuellen Recherchetouren durch die Rhön und Sachsen gereist. Per Rad ging es durch drei Mittelgebirge und von Fluss zu Fluss. Oft war ich in den Unterkünften der einzige Gast. Besonders intensiv erlebt man zurzeit die ruhigen Stunden in der Natur.
Nahziele und das Thema Radreisen sind in den Redaktionen und bei Buchverlagen sehr gefragt. Daher geht es in der nächsten Woche wieder mit dem Fahrrad los – von der Eifel über die Mosel zum Taunus.
Mit Sicherheit Usedom
Katja Wegener, Reiseautorin, WellSpa Portal
Unter dem Motto: #MitSicherheitUsedom führte mich meine erste Reise – nach fast einem Jahr Stillstand auf die Ostseeinsel Usedom. Der Plan war eine 343° Berichterstattung und so hieß es für sieben Blogger und Influencer, mal eine Nacht im Schlafstrandkorb in die Düne, eine Nacht im eleganten Floating House oder eine Nacht im Luxus-Hotel an der Promenade. Die Zielsetzung war es, Usedoms Übernachtungsangebote vorzustellen und das mit Abstand und Sicherheit.
Ein kurzes Treffen hat uns alle sieben im Schloss Mellenthin zusammengeführt, ansonsten war jeder für sich unterwegs, um die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Zu Beginn fühlte sich alles ein bisschen surreal und seltsam an, doch mein Entdeckerdrang hat ganz schnell die Oberhand, und ich habe einen ersten Hauch von „Normalität“ erlebt. Ein wunderschönes Gefühl, doch immer mit dem nötigen Respekt in Sachen Sicherheit. Regelmäßiges Testen ist fast schon so selbstverständlich geworden, wie das Tragen einer Maske.
Erste Eindrücke findet Ihr unter: https://youtu.be/C9f3WVhLi4g
Paddeln in den polnischen Masuren
Stephan Orth, Reporter, Autor, „Couchsurfing in Saudi-Arabien“
War gerade zum Paddeln in den Masuren/Polen. Eine Woche auf der Krutynia-Route mit Kayak und Zelt, ständig umgeben von einer fantastischen Naturlandschaft. Die Hauptsaison hat hier noch nicht begonnen, entsprechend leer war es auf den Seen und Flüssen. Das Wetter war sechs Tage lang badetauglich angenehm, nur am siebten Tag wurde es ungemütlich: Bei Windstärke acht mussten wir die letzte Etappe auf dem Beldahnsee abbrechen.
Endlich wieder reisen! Pressereise nach Malta
Italien für uns allein: San Gimignano, Siena und Florenz
Anke Pedersen, Reisejournalistin
Anfang Juni 2021: mit dem Auto in die Toskana mit Stopps im Schwarzwald, in Basel und am Lago di Lugano. Die Gefühlslage: zwischen Befreiungsschlag und Tschakka! Voraussetzung: Negativer PCR-Test mit 48stündiger Gültigkeit für Hotel + Restaurant („Kronjuwel“, Waldkirch): CHECK! Registrierung im The European Digital Passenger Locator Form (dPLF) für die Einreise nach Italien: CHECK! Überwältigend: der Anblick geöffneter Geschäfte, Cafés und Restaurants! Beruhigend: Das Tragen von Masken (in Innenräumen hat sich etabliert) – in Deutschland, Italien und in der Schweiz. Spooky Spotlight: Touristenhochburgen wie San Gimignano, Siena und Florenz in dieser ersten Woche nach „Freigabe“ der Grenzen nahezu ausgestorben. Viele Geschäfte sind – noch, oder für immer?!? – geschlossen. Ausländer sind so gut wie gar nicht unterwegs. Überdies sind wir NIRGENDS kontrolliert worden: weder an Grenzen noch in Hotels und Restaurants. ALLE sind froh, endlich wieder ins Leben zurückkehren zu können. CARPE DIEM!
Auf dem Rhein
Lilo Solcher, Reisejournalistin
Dass ich es noch einmal schaffen würde, Pionierin zu sein – zusammen mit 149 anderen allerdings. Die erste Flusskreuzfahrt von nicko Cruises auf dem Rhein machte es möglich. Der Frühstart war allerdings nicht ganz unkompliziert. Der Fahrplan musste wegen der unterschiedlichen Corona-Einschränkungen mehrmals geändert werden, und auf dem Schiff galt Maskenpflicht. Aber die Mitreisenden schienen ebenso glücklich wie die Crew, dass diese Reise möglich war. Sie führte uns von Frankfurt nach Kehl mit Besuchen in Heidelberg und Baden Baden und von Köln nach Rüdesheim durchs tatsächlich sehr romantische mittlere Oberrheintal. Es war eine Reise zwischenGewerbegebiet und Rheinromantik, zwischen gestern und heute. Meine Eindrücke von dieser Premierenfahrt gibt‘s hier: lilos-reisen.de/auf-dem-rhein
Gleich zweimal auf Madeira
Barbara Blunschi, Reisen & Lifestyle
Beim Blick aus dem Flugzeugfenster hätte ich fast heulen können. Diese Aussicht hat mein Herz hüpfen lassen. Genauso, als ich die Einladung zur Gruppenpressereise nach Madeira in meiner Mailbox entdeckte. Im April war es so weit und im kleinen Kreis erforschte ich während einer Woche die Hauptinsel und Porto Santo. Nur schon die Länge der Pressereise war ein Novum. In Europa sind sie auf drei bis vier Nächte beschränkt, was normalerweise für ein übervolles Programm sorgt.
So entspannt war ich noch nie mit einer Gruppe an einer Destination unterwegs. Die grosszügige Tagesplanung liess immer wieder Zeit für Pausen. Die Muse zu haben, einfach mal wie die Einheimischen nach dem Marktbesuch einen Aperitif zu nehmen und die Alltagsszenen ohne Zeitdruck zu geniessen. Ich war so begeistert von der Insel, dass ich im Juni mit meinem Mann die Ferien auf der Insel verbracht habe. Um Aktivitäten zu erleben, die im April noch nicht möglich waren. Wie beispielweise die rasante Schlittenfahrt. Ich freue mich für die Einheimischen und die Touristen, dass endlich wieder eine Art von Normalität eingekehrt ist.
Südtirol – Tausend #Lichtblicke sind ein Tag
Charis Stank, Schönste Zeit Magazin
Unten im Tal rauscht ein Bach. Die Geislerspitzen reichen fast ins Zimmer und die alpine Küche ist gefühlt noch variantenreicher geworden. – Meine erste Recherche führt mich nach Südtirol. Trotz Impfung setze ich auf individuelle Planung. Das gibt mir die Möglichkeit, nur die Orte und Menschen zu besuchen, auf die ich mich bereits einlassen will.
Die Einreise klappt reibungslos. Kontrollen gibt es keine. Ein Gefühl von Sicherheit entsteht schnell, unterstützt von Vorsichtsmaßnahmen, die beruhigen, aber nicht einengen. Die Südtiroler verhalten sich vorbildlich. Die wenigen Gäste, die schon da sind, wirken zufrieden. Und ich kann endlich wieder arbeiten.
Ein gutes Gefühl.
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