Einblicke in Deutschlands größte Baustelle

Um die steigenden Passagierzahlen am Frankfurter Flughafen zu bewältigen, entsteht seit Oktober 2015 ein neues Terminal auf der ehemaligen Air Base der U.S. Air Force Europe. Im Rahmen des VDRJ-Halbjahrestreffens und der Ehrenpreisverleihung an Christoph Ammann am 22. Februar hatten Mitglieder der VDRJ auf Einladung der Fraport AG die Gelegenheit, den Rohbau zu besichtigen.

(Bild: Christiane Flechtner)

Das neue, mit modernster Technologie ausgestattete Terminal 3, das eine zusätzliche Kapazität von bis zu 19 Millionen Passagieren im Jahr ermöglicht, entsteht auf einer Fläche von 176.000 Quadratmetern. Mehr als 800 Unternehmen sind am Bau des größten privatfinanzierten Infrastrukturprojekts Europas beteiligt. Die Eröffnung des Terminals ist nach derzeitiger Planung von Fraport für Sommer 2026 vorgesehen. Dafür arbeiten rund 2.000 Menschen, zu Spitzenzeiten sogar 3.000, täglich auf 200 verschiedenen Gewerken. Wie das fertige vier Milliarden teure Terminal aussehen soll, erfahren wir von Andreas Mehring, Sprecher „Terminal 3-Ausbau und Digitalisierung“ und Christian Engel, stellvertretender Pressesprecher der Fraport AG, die uns beim spannenden Rundgang durch den gigantischen Rohbau begleiten.

(Bild: Christiane Flechtner)

Bevor wir ausgestattet mit Helmen, Besucherwesten und Sicherheitsschuhen das Hauptgebäude betreten, erklärt uns Andreas Mehring die beiden Möglichkeiten die Fluggäste haben, um zum neuen Terminal zu gelangen. Zum einem können sie mit dem Auto über die 11 Meter hohe und 500 Meter lange Drive-in-Plattform fahren, die sich direkt vor den Eingängen zur Abflughalle befindet. Für Parkplätze sorgt ein achtstöckiges Parkhaus mit Kapazitäten für 8.500 Fahrzeuge, das bereits fertig ist und von Arbeitern der Baustelle genutzt wird. Die zweite Möglichkeit ist die vollautomatische Skyline-Bahn, die Passagiere von Terminal 1 in acht Minuten ins Hauptgebäude von Terminal 3 bringt, das aus drei Bereichen besteht. Der erste Bereich ist eine geräumige Halle mit Glasfassade aus 700 Scheiben, die in zwei Etagen unterteilt ist. Die obere Etage dient als lichtdurchflutete Abflughalle, die untere Etage ist als Ankunftshalle vorgesehen.

(Bild: Christiane Flechtner)

Im zweiten Bereich, von dessen Decke unzählige aufgerollte Kabel und Drähte hängen, soll die Sicherheitskontrolle untergebracht werden, die direkt in den dritten Bereich führt, einen futuristischen, 6.000 Quadratmeter großen Marktplatz mit Wohlfühl-Ambiente. Dieses soll insbesondere durch die tropfenförmige Decke erreicht werden, einer Aluminiumkonstruktion aus 3.000 Einzelteilen. Jedes einzelne Element wurde mit einer Computeranlage auf der Baustelle gebogen und anschließend entsprechend zusammengefügt, sodass ein Kunstwerk an der Decke entstand, welches das Tageslicht in einzelne Bereiche bündelt. Noch kann man sich nicht vorstellen, wie es unter dieser ungewöhnlichen Deckenkonstruktion mal aussehen wird. Mit computergenerierten Fotos, die uns Andreas Mehring zeigt, bekommen wir zumindest eine Ahnung. Unmittelbar an das Hauptgebäude werden drei Flugsteige angeschlossen.

Rings um die gigantischen Tropfen soll ein Wohlfühl-Ambiente entstehen (Bild: Christiane Flechtner)

Nach der Eröffnung des neuen Terminals soll Terminal 2 für eine Generalsanierung außer Betrieb genommen und 2029/2030 wieder eröffnet werden. Die Airlines, die bis dahin von Terminal 2 abflogen, werden dann von Terminal 3 starten.

Andreas Mehring zeigt mittels Foto, wie es unter der futuristischen Deckenkonstruktion mal aussehen soll. (Bild: Cornelia Lohs)

Nach dem informativen Rundgang über die Baustelle gab es in der FRALounge der Fraport AG moderierte Fragen mit Fraport-Pressesprecher Jürgen Harrer, anschließend fand die Verleihung des VDRJ-Ehrenpreises an den blinden Schweizer Journalisten Christoph Ammann statt. Siehe dazu die Laudatio von Marina Noble „Hochachtung und Respekt mal 4!“ sowie den Beitrag „Blind sehend durch die Welt: Nur mit dem Herzen sieht man gut“ von Jürgen Drensek.

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