Silberner Columbus Kamera: Abenteuer im Yaguas-Nationalpark

Kameramann Philip Flämig hat zwei große Leidenschaften: Bilder machen und auf abenteuerlichen Reisen unterwegs sein. Er ist einer der ersten Menschen, der im Gipfelgebiet des Mount Everest eine Drohne gestartet hat und der Film „Nationalparks der Zukunft“ war eine Produktion ganz nach seinem Geschmack. Eine überaus entlegene Forschungsstation, die nur per Boot zu erreichen ist, sechs Tage Anreise von Deutschland über Lima und Iquitos bis in den Yaguas-Nationalpark.

Flämig hat ein außergewöhnliches Auge, sowohl für wunderschön cadrierte Landschafts-Tableaus als auch für intime, einfühlsame Beobachtungen der Menschen vor seiner Kamera. Ihm gelingt es eine Atmosphäre zu schaffen, in denen seine ProtagonistInnen sich völlig entspannen und die Kamera schlicht vergessen. So entstehen im Verlauf des 45-minütigen Dokumentarfilms außergewöhnliche Bilder von großer Nähe und oft poetischer Schönheit. Ergänzt werden sie von atemberaubenden Drohnenaufnahmen, wie sie in dieser Qualität nur selten zu sehen sind. Ein Schnellboot auf dem Amazonas im Tiefflug mit der ferngesteuerten Kameradrohne zu umrunden, das ist ganz großes Kino und trägt immer wieder auf beeindruckende Weise zur Wirkmächtigkeit des Films mit bei.

Philip Flämig
Philip Flämig

Dafür braucht es eine klare Vorstellung der zu drehenden Einstellung, natürlich das entsprechende Knowhow an den Reglern und auch gute Nerven. Die konnte Flämig am letzten Drehtag dann auch persönlich gut gebrauchen. Der Yaguas-Nationalpark im entlegenen Nordosten Perus liegt mitten auf einer Hauptschmuggelroute südamerikanischer Drogen-Kartelle. Wie aus dem Nichts tauchte bei Dreharbeiten auf einem kleinen Fischerboot ein Schnellboot der Narcos auf und Flämig sah eine Schusswaffe auf sich gerichtet, mit der Aufforderung sofort seine Kamera abzugeben. Glücklicherweise spricht er fließend Spanisch und irgendwie gelang es ihm, den nervösen Drogenschmuggler zu überzeugen, dass seine Naturdokumentation nichts mit ihm zu tun hätte. Das war zum Abschluss der Produktion dann ein Abenteuer, auf das er gut hätte verzichten können.

Nationalparks der Zukunft – Peru

  • Buch & Regie: Thomas Radler
  • Kamera: Philip Flämig
  • Schnitt: Tim Greiner
  • Redaktion SR: Kerstin Woldt
  • Redaktion ARTE: Christian Cools

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