Gedanken der Jury zum Jahrgang 2010
Die Jury für den Columbus Radio Preis hat inzwischen das Problem des Zauberlehrlings. Die Zahl der Einsendungen wird immer größer, die Zeit zur Bewertung immer knapper. Aber alles Stöhnen hilft nichts – und die Freude, dass sich der jüngste Spross der Columbus Familie so prächtig entwickelt, überwiegt eindeutig. Auch wenn für das nächste Jahr ein neuer Modus gefunden werden muss. An einem Tag ist es in Zukunft nicht mehr machbar, alle Beiträge mit der gebotenen Sorgfalt zu hören und zu bewerten. Also wird es im nächsten Jahr eine Vorauswahl geben, um die preiswürdigen Service Beiträge, Reportagen und Dokumentationen heraus zu filtern.
Was ist „Reise“ und was nicht?
Bei den Preisträgern des Jahres 2010 standen die Juroren wieder einmal oft vor der Frage, was gehört noch in die Kategorie „Reise“, und wo dominieren andere Aspekte, wie Wirtschaft, Politik oder soziale Themen. Nach wie vor wird aber der Begriff „Reise“ von der Jury weit gefasst, wie man unschwer an der „Hall of Fame 2010“ der Preisträger und ihrer Themen erkennen kann.
In der Langkategorie ab 15 Minuten hatten es die Juroren besonders schwer. Viele Beiträge, ob Reportagen oder Dokumentationen, waren preiswürdig, so dass erst nach längerer, intensiver Beratung eine Entscheidung fiel. Bei den großen Features gab es, wie schon so häufig einen Wettbewerb zwischen dem Deutschlandfunk, dem Deutschlandradio Kultur und dem NDR. Hier vor allem, und auch schon traditionell, erfolgreich die Redaktion „Zwischen Hamburg und Haiti“ von NDR Info. Übrigens der Beweis dafür, dass die älteste deutsche Radio Reisesendung in keiner Weise Staub angesetzt hat. Aber genauso Andreas Stopp vom Deutschlandfunk hat, wie seit dem ersten Wettbewerbsjahr wieder mächtig abgeräumt – die Redaktion Sonntagsspaziergang kann sich auch für 2010 über zwei Auszeichnungen im Columbus Radio Wettbewerb freuen.