VDRJ Columbus Ehrenpreis 2004 Heinz Fuchs

VDRJ Columbus Ehrenpreis 2004 Heinz Fuchs

„Sollte man lieber gar nicht mehr in den Urlaub fahren?“ Die Frage des Planet-Wissen Redakteurs des WDR am Ende eines langen Interviews hat gezeigt, dass sich Heinz Fuchs nicht so ohne weiteres aus der Reserve locken lässt. Entsprechend entspannt konnte er dann auch antworten: „Gerade in unserer globalisierten Welt finde ich, dass Begegnungen mit anderen Kulturen etwas sehr Bedeutendes sind – fast eine Notwendigkeit, wenn wir friedlich und verständnisvoll miteinander leben wollen. Nicht umsonst sagt man, jemand sei „bewandert“ oder „erfahren“: alles Begriffe, die sich vom Reisen herleiten. Interkulturelles Lernen, Erfahrungen mit dem Fremden, Toleranz sind genauso wichtig wie Nachhaltigkeit. Und ich denke, wir sollten auf keinen Fall beides gegeneinander ausspielen.“

Heinz Fuchs, Leiter von Tourism Watch, der Informationsstelle des EED für mehr Solidarität im Tourismus, wägt seine Worte genau, bevor er sich äußert. Denn der Tourismus in Länder des Südens ist eine wichtige Brücke zwischen Menschen in Europa und Menschen in Entwicklungsländern. Allerdings nutzt er nicht immer der Bevölkerung: Vor allem ausländische Unternehmen profitieren oft oder auch einheimische Investoren – mit riesigen Hotelanlagen, Golfplätzen und Freizeitparks, die die Umwelt belasten. Genau hier legt der EED mit Tourism Watch den Finger in die Wunde. Denn der EED engagiert sich seit Mitte der siebziger tourismus-kritische Arbeit gemeinsam mit ökumenischen Partnern für nachhaltigen sowie sozial verantwortlichen und umweltverträglichen Tourismus. Jedes Quartal erscheinen Berichte und Hintergründe über den Ferntourismus und Tourist Watch liefert darüber hinaus wichtige Informationen zu Tagungen und neuer Literatur.

Neben der Zusammenarbeit mit Medien und politischen Entscheidungsträgern stehen vor allem die Sensibilisierung von Touristinnen und Touristen für ein verantwortliches und begegnungsorientiertes Reisen an erster Stelle der täglichen Arbeit von Heinz Fuchs. Dass er dabei den Dialog mit der Tourismusindustrie nicht aus den Augen verliert, versteht sich von selbst. Schließlich kann sich auch nachhaltiger und sozialverträglicher Tourismus nicht dem Wandel der Zeit verschließen. So wäre es seiner Meinung nach ein wichtiger Schritt, wenn die Reisebranche ihre Beschäftigten im Süden gegen zeitweise Arbeitslosigkeit absichern würde. Denn, so Heinz Fuchs Naturkatastrophen, politische Krisen oder einzelne Gewalttaten führen neben saisonalen Gründen und veränderten Kundenpräferenzen immer wieder zu Schwankungen und Einbrüchen im touristischen Geschäft. Vom Tourismus abhängige Familien stürzt dies in Not.Das ist mit ein Grund dafür, dass Heinz Fuchs und Tourism Watch in diesem Jahr zum ersten mal auf der FA!R 2012 in Dortmund vertreten sind.

Im März 2004 hat die Vereinigung Deutscher Reisejournalisten Heinz Fuchs den Columbus-Ehrenpreis für dessen besondere Verdienste um sozialverträglichen Tourismus verliehen.

 

Kontakt:

Evangelischer Entwicklungsdienst e.V. (EED)

Arbeitsstelle Unternehmensverantwortung

Tourism Watch

Heinz Fuchs

Ulrich-von-Hassell-Str.  76 • 53123 Bonn

Fon: +49 (0)228 8101-0

Fax: +49 (0)228 8101-160

eMail:     tourism-watch@eed.de

 

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