Die Welt wartet: Unterwegs auf den Spuren ihrer Geschichten
Die ersten „Reiseerfahrungen“ durfte ich schon im zarten Vorschulalter machen – und sie begleiten mich mein ganzes Leben. Kein Wunder, durfte ich als gebürtiger Karlsruher doch die meiste Zeit meiner Kindheit und Jugend im Ausland verbringen; aufgewachsen in Florida, Indien, Nigeria und Tanzania.
Das prägt, besonders, wenn man von „Urlaubsorten“, an denen man lebt, zum Urlaub dann in die „mehr oder weniger nähere Umgebung“ reist – ob in Amerika, Afrika oder Asien. Mehr von der Welt sehen, eintauchen in andere Kulturen: Nicht gerade überraschend war dann die „Entscheidung“ während des Studiums in Deutschland, nebenbei als Reiseleiter tätig zu werden (was nicht unbedingt der Zielstrebigkeit der akademischen Studien zuträglich war), mit Reisegruppen durch Europa zu fahren, Städte zu besuchen oder Gruppen an Destinationen zu betreuen.
Bei einer solchen „Feinschmeckerei für die Augen“, recht frei nach Balzac, war es kein Wunder, dass aus dem „nebenbei“ ein „hauptsächlich“ wurde. Über Tagebucheinträge kamen die ersten Berichte über Reisen, die ersten Interviews, die ersten Artikel – und als Freelancer bin ich auch heute noch dem Thema Reise verbunden, ob im Print, Online oder auch im Funk. (P.S. Das Studium habe ich nach „einigen“ Semestern – trotz Reisen – mit einem Magister abgeschlossen!)
Ob zu Schulfeiern, zu Freunden, nach Rajasthan, ins Himalayagebiet, nach Goa und Kerala – oder durch Tamil Nadu an die Südspitze nach Kanyakumari: Indien war offensichtlich so prägend, dass ich trotz der Vielzahl der vielen anderen besuchten Destinationen und Reisen immer wieder dorthin zurückkehre, längst auch im interkulturellen beruflichen Kontext. Mein Leben schwebt, in Anlehnung an Hermann Hesse und die „Wanderung“, zwischen vielen Reihen von Polen und Gegenpolen. Es ist fast eine Sehnsucht, „hier“ zu Hause zu sein, zugleich „dort“ unterwegs zu sein, stets getrieben von einer Freude auf das Neue.
Egal, welche Ecken der Welt man besucht; wohl kaum ein Land ist für mich so präsent wie Indien. Es lässt sich auch nicht in wenigen Sätzen beschreiben, denn das Land erlebt jeder anders, jedes Mal übrigens. Doch eines ist und bleibt, ganz im Sinne von Hesse, dabei Anziehungskraft: „Wer einmal mit dem Herzen in Indien war, dem bleibt es Heimwehland“.
Kontakt: Jo Wagner info@jowapress.de